Therapie


Fotos: Heino Klemenz

Psychoonkolgie


Die Psychoonkologie ist ein verhältnismäßig junges Fachgebiet, das in den 1970er Jahren in Amerika entstand. Bei der Frage welche psychischen Faktoren bei einer Krebserkrankung eine Rolle spielen, gingen die Wissenschaftler zunächst auch sehr unrühmliche Irrwege, indem man versuchte Krebs auf Persönlichkeitszüge zurückführen wollte. Inzwischen ist Psychoonkologie wissenschaftlich etabliert.

Ganz allgemein ist die Aufgabe von Psychonkologen_innen die Patienten_innen während und nach einer Krebserkrankung zu begleiten, die Krankheitsverarbeitung zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen. Ressourcen zu aktivieren und auch die psychischen Belastungen zu bearbeiten, die mit einer Krebserkrankung einhergehen können.

Man geht inzwischen davon aus, dass etwa ein Drittel der Erkrankten auch mit psychischen Problemen belastet ist und diese meistens unter Depressionen oder Ängsten leiden. Dabei ist die Psychoonkologie kein Richtlinienverfahren, wie beispielsweise die Verhaltenstherapie, auch wenn teilweise die gleichen Techniken zum Einsatz kommen.

Im Krankenhaus gehört die Psychoonkologie inzwischen fest zum Behandlungskonzept und jedes zertifizierte Krebszentrum muss inzwischen über ein psychoonkologisches Angebot für den stationären Aufenthalt verfügen.

Meiner Erfahrung nach stellen sich Probleme auch noch nach dem Abschluss der Behandlung im Krankenhaus ein. Das Erlebte braucht in der Regel Zeit, um verarbeitet zu werden. Nicht alle Patienten_innen werden sofort nach der Diagnose operiert und haben häufig erstmal niemanden, der sie begleitet. Diese Lücke möchte ich mit meinem ambulanten psychoonkologischen Angebot schließen. Durch meine Arbeit im psychoonkologischen Dienstes eines onkologischen Zentrums und die Zusatzausbildung Psychoonkologie (DKG) bin ich dazu besonders qualifiziert und möchte Sie herzlich einladen, einen Termin mit mir zu vereinbaren.

Verhaltenstherapie


Die Verhaltenstherapie ist neben der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und der Psychoanalyse, ein Richtlinienverfahren. Dies bedeutet, dass der gemeinsame Bundesausschuss sie als wirksam anerkannt hat. Anerkannt werden nur die Verfahren, die in entsprechenden Untersuchungen ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt haben.

Die Verhaltenstherapie ist ein Überbegriff für eine Vielzahl von Methoden und Interventionen. Sie ist nicht auf eine Gründerfigur zurückzuführen und aufgrund ihrer Nähe zur empirischen Psychologie ist sie sehr dynamisch und entwickelt sich immer wieder weiter. Meiner Meinung nach liefert der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie eine gelungene Zusammenfassung:

„Die Verhaltenstherapie ist eine auf der empirischen Psychologie basierende psychotherapeutische Grundorientierung. Sie umfasst störungsspezifische und unspezifische Therapieverfahren, die aufgrund von möglichst hinreichend überprüftem Störungswissen und psychologischem Änderungswissen eine systematische Besserung der zu behandelnden Problematik anstreben.

Die Maßnahmen verfolgen konkrete und operationalisierte Ziele auf den Ebenen des Verhaltens und Erlebens, leiten sich aus einer Störungsdiagnostik und individuellen Problemanalyse ab und setzen an prädisponierenden, auslösenden und/oder aufrechterhaltenden Problembedingungen an. Die in ständiger Entwicklung befindliche Verhaltenstherapie hat den Anspruch, ihre Effektivität empirisch abzusichern.“

Die Verhaltenstherapie entwickelt individuell auf Sie abgestimmt konkrete Angebote, die Sie bei der Bewältigung Ihrer psychischen Probleme unterstützen. Dadurch kann sie bereits nach relativ kurzer Therapiedauer dabei helfen positive Erfahrungsmöglichkeiten und andere Blickwinkel zu eröffnen.

So helfe ich Ihnen

Für jede Patientin und jeden Patienten entwickle ich entsprechend den gemeinsam festgesetzten Therapiezielen eine individuell sinnvolle therapeutische Strategie. Grundlage hierfur sind die nach dem aktuellen Forschungsstand effektivsten Methoden.Das hat für Sie als Patient_in ganz unterschiedliche Auswirkungen.

Das Problem identifizieren

Sie wissen in der Regel am besten was in Ihnen vorgeht und was Ihnen schwerfällt, Ich sammele so lange Informationen bis ich Ihnen eine Erklärung in Form einer Diagnose geben kann. Eine Diagnose ist zwingend erforderlich um eine Psychotherapie zu rechtfertigen. Bei weniger gravierenden Problemen wären ein Coaching oder eine Beratung eher angebracht. Welche Indikation vorliegt bespreche ich natürlich mit Ihnen.

Ein Störungsmodell entwickeln

Gemeinsam entwickeln wir nun das Störungsmodell. Das bedeutet nichts anders als herauszufinden: Was hat Sie krank gemacht? Und was hält das Problem aufrecht? Ebenso wichtig: Wo soll es hingehen? Was sind Ihre Ziele? Anhand des erarbeiteten Modells wähle ich Maßnahmen aus, die ich für geeignet halte um Ihnen bei der Problemlösung zu helfen. Hier kommt die Vielfalt ins Spiel.

Methoden finden, die Ihnen helfen

Alle Therapeuten_innen haben ein unterschiedliches Repertoire an Methoden um Ihnen zu helfen, diese sind alle in der Regel auf ihre Wirksamkeit überprüft. Ob Ihnen eine Methode jedoch hilft, hängt auch von Ihnen ab.  Zum einen geht es darum aktiv mitzuarbeiten. Sie sollten alternatives Verhalten aktiv ausprobieren, Probleme mit den erarbeiteten Strategien angehen, beobachten und vieles mehr. Zum anderen sind Sie es der_die entscheidet ob die Intervention den gewünschten Erfolg hatte oder nicht!  

Am Ende der Therapie sollten Sie wieder in der Lage sein ihr Leben so zu genießen wie vor der Entstehung des Problems (und manchmal sogar noch mehr).

Wichtig für den gesamten Prozess, unabhängig vom Richtlinienverfahren oder der einzelnen Methode ist Vertrauen. Nur wenn sich im Laufe der Therapie genug Vertrauen entwickelt, kann eine Therapie erfolgreich sein.

Der Ablauf

Probatorische Sitzungen

In dieser Phase lernen wir uns erstmal kennen. Es werden alle notwendigen Informationen erhoben, also ganz viele Fragen gestellt. Und beide Seiten müssen eine Entscheidung treffen, ob sie miteinander arbeiten wollen. Am Ende beantragt der Therapeut die Kostenübernahme bei der Krankenkasse bzw. Beihilfe.

Die Therapie

Dies ist die Phase in der es aktiv an die Veränderung geht. Dabei kann abhängig von der Indikation eine Lang- (60h) oder Kurzzeitherapie (25h) angebracht sein, was in der Regel ein halbes Jahr bis zu einem Jahr dauern kann. In manchen Fällen auch länger. Der Prozess ist weitestgehend von der Zielsetzung abhängig, ist aber auch flexibel genug um aufkommende Themen zu integrieren.

Die Frequenz ist in etwa einmal die Woche. Je nach Problem und Methode ist manchmal auch ein größeres Zeitfenster nötig, dies wird aber vorher genau besprochen. Bedenken Sie bitte, dass Sie zwischen den Sitzungen angehalten sind Dinge auszuprobieren, auch das braucht Zeit!  

Weiterführende Informationen

Die Bundespsychotherapeutenkammer bietet alle Informationen, die sie wissen sollten in Form einer Broschüre. Egal ob sie gesetzlich oder privat versichert sind. Die Broschüre finden sie unten anstehend in deutscher Sprache.